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Schloss Platz Kultur 2020  Für eine ergebnisoffene Diskussion zur Stadtentwicklung Münsters

Die Initiative

Wir sind eine Initiative Münsteraner Bürgerinnen und Bürger, denen eine ganzheitliche Entwicklung des Schlossplatzes wichtig wie notwendig erscheint. Unser Anliegen ist es, dieses Thema auf die Tagesordnung der Stadtgesellschaft zu bringen.

Unser Mandat ist nicht von Interessengruppen geleitet: weder Kaufmannschaft, noch Politik, noch andere Akteure. Deswegen berücksichtigen wir auch nicht nur eine bestimmte Zielgruppe, sondern nehmen die gesamte Bürgerschaft Münsters in den Blick.

Als Grundlage dienen uns Planungen des Architekten Prof. Dieter G. Baumewerd (1932-2015), die er 2007 und 2012 zur Gestaltung des Schlossplatzes vorlegte. Diese Leitideen sind geprägt von der Philosophie des mit Münster eng verbundenen Philosophen Josef Pieper (1904-97). Dessen „Theorie des Festes“ schlägt sich unmittelbar nieder in Schlüsselmerkmalen der Platzgestaltung. Baumewerds gedankliches und planerisches Erbe möchten wir produktiv mit folgenden Prämissen in den Diskurs einbringen.

Schloss Platz Kultur 2020 – Ausgangspunkte

1. Schlossplatz = Festplatz

Der Schlossplatz ist der Festplatz der Stadt Münster. Weil jede Gesellschaft, auch die Stadtgesellschaft in Münster, freie Zeiten und freie Räume benötigt, um eine eigene Identität zu entwickeln und um Gemeinsinn zu fördern, muss es Plätze geben, auf denen Feste gefeiert werden können. Diese Feste sind zweckfrei, aber sinnvoll und schön, dienen sie doch der Muße, Freizeit, Kultur, dem Nichtstun, dem Genießen, Feiern und Sich-Treffen. Notwendigerweise braucht man dazu freie Flächen (s. Fest-Theorie Josef Pieper).
Auf dem Schlossplatz sind dies: Bürgerfeste, Studentenfeste, Kulturfeste, Sportfeste, Schützenfeste und nicht zuletzt mehrfach im Jahr der Send. Wir finden: Der zentrale Schlossplatz sollte daher als Festplatz von jedweder Art von Bebauung frei gehalten werden.

2. Gestaltung der Freifläche

Jeder freie Raum als Festplatz, so Josef Pieper, benötigt eine Einhegung, eine Umgrenzung, die ihn als solchen im öffentlichen Raum kennzeichnet, Charakter verleiht, einladend ist und Aufenthaltsqualität bietet. Diese Einhegung hebt ihn von werktätigen Nutzflächen ab (Ackerflächen, Arbeitsflächen, Plätze und Areale von Arbeit und Dienstleistung, von Nutzflächen, Verkehrsflächen). Das heißt: Mit wenigen Mitteln ist eine entsprechende landschaftsarchitektonische Gestaltung des Platzes möglich. Inspiriert von der Geschichte des Ortes, zeitgenössisch interpretiert: atmosphärische Beleuchtung, urbane Hecken, einladende Sitzmöglichkeiten, etc.

3. Bauliche Gestaltung ergänzen – am Kalkmarkt

Zur Einhegung gehört auch die kluge Anordnung des baulichen Gestaltung. Hier gibt die barocke Struktur des Schlossareals einige Linien vor. Diesbezüglich regen wir auch eine sinnvolle Bebauung des Kalkmarktes am nördlich gelegenen Ende des Schlossplatzes an. Hier entstünde eine logische bauliche Rahmung gemeinsam mit den Gerichtsgebäuden an der südlichen Platzkante. Skizzen hierzu liegen von Prof. Baumewerd vor.

4. Ein Kulturhaus für mehr Münster

Eine dortige Bebauung – und nur dort! – muss das Phänomen der vielfältigen und vielförmigen kulturellen Nutzung des Schlossplatzes widerspiegeln. Ein Festplatz benötigt ein Festhaus: eine Art Kulturhaus für die Bürgerinnen und Bürger in Münster. Mit Probenräume, Amateurbühnen, Werkstätten und Ateliers für Handwerk und Handarbeit, für Kunst und Kultur, niedrigschwellige Teilhabemöglichkeiten für Menschen unterschiedlicher Schichten, Milieus, Herkunft. Einfache Erreichbarkeit, variable Nutzung für Bildung, Muße, Kunst und Kultur. Tanz, Ausstellungen, Kammerspiele, Jazz-Konzerte, Symphonien, Kleinkunst, Rockkonzerte, plattdeutsche Theaterstücke finden hier statt. Musik wird produziert, geprobt und dargeboten: hochkulturell, volkstümlich, popkulturell, trivial. Ein Kulturhaus, das Impulse gibt für das bürgerschaftliche Engagement und die kulturelle Vielfalt in Münster. Das heißt: Die Idee einer so genannten Musikhalle, wie sie in den bisherigen Diskursen ins Spiel gebracht wurde und wird, ist inhaltlich viel zu kurz gegriffen. Wir wissen noch nicht, wie der Kalkmarkt bebaut wird. Wir haben eine gute Idee, aber wenn es bessere Ideen gibt, umso besser!

Der Hintergrund

Die Geschichte des Schlossplatzes

Schlossplatz mit Veranstaltungen

Der Schlossplatz heute

Der Schlossplatz als Festplatz

Schloss.Platz.Kultur 2020 Posteransichten

Mitglieder der Initiative

Martin Heppner, Marketingberater – Experte für Neurokommunikation
Stefan Jörden, Architekt
Ulrich Krüger, Kaufmann, Unternehmer, Umfeldgestalter
Christian Schmitz, Architekt, Ellertmann Schmitz Architekten
Dr. Marius Stelzer, Pastoralreferent / Milieuforscher, Bistum Münster / Ruhr-Universität Bochum
Stefan Rethfeld, Architekt und Journalist
Rüdiger Wiechers, ehemaliger Bankmanager und Gründer der Wiechers-Stiftung Stædte für Menschen